Elisabeth Kerschbaumer
Als ich nach meinem Abschluss an der Theaterakademie meine erste Stelle als Dramaturgin angetreten hatte, sagte mein Vorgesetzter nach einiger Zeit: „Bei Absolvent:innen der August-Everding weiß man eben, was man erwarten darf. Die wissen einfach, wie man sich in einem Theater bewegt.“ Das mag vielleicht etwas pauschal klingen – aber auf eine Weise deckte es sich mit meiner neu gewonnenen Souveränität, die mir die Theaterakademie mitgegeben hat. Praktische Projekte sind fest im Curriculum verankert und prüfungsrelevant. Durch die Verbindung mit dem Prinzregententheater kommt man also nicht umhin, sich mit den Strukturen eines Theaterbetriebes auseinanderzusetzen, die Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und Gewerken kennenzulernen und nicht zuletzt Verantwortung zu übernehmen. Auch die vielen Gastdozierenden aus der Praxis, die enge Betreuung der Studierenden und die familiäre Campus-Atmosphäre machen die Theaterakademie zu einer Hochschule, für die ich mich immer wieder entscheiden würde.
Johannes Hebsacker
Für meinen Dramaturgie-Master war die Theaterakademie genau der richtige Ort, weil sie theoretische und praktische Ausbildung ziemlich gut kombiniert. Theater- und kulturwissenschaftliche Seminare habe ich an der LMU besucht, theaterpraktischen Unterricht (von Spielplangestaltung über Programmheftredaktion bis Sprecherziehung) und eigene Projekte fanden im Akademietheater statt. Der Modulplan war auf die Berufspraxis von Dramaturg:innen an Stadt- und Staatstheatern zugeschnitten. Gleichzeitig bestanden Freiräume und ich konnte mich ausprobieren, etwas anders denken oder machen. Es gab außerdem so viele Lernangebote außerhalb des Curriculums, dass ich gar nicht alle wahrnehmen konnte. Echt eine gute Ergänzung waren beispielsweise Workshops zu digitaler Dramaturgie, zum Urheberrecht in der digitalen Remix-Kultur oder zu Stimmfächern im Musiktheater. Dabei konnten wir Studierende jederzeit Anregungen für Themen und Workshops geben. Wichtige Fragen der Gegenwart haben wir auch bei der internationalen Zukunftskonferenz. Learning for the future diskutiert und in einer von Studierenden organisierten Diskursreihe. Gemeinsame Projekte und das Campus-Feeling erleichterten mir den Austausch mit Studierenden anderer Fächer. (Wo sonst gibt es bitte so einen schönen Innenhof?) Die Arbeit mit Theaterpraktiker:innen aus München und einem internationalen Kontext machte die Everding für mich darüber hinaus zu einem Vernetzungsort. Die Theaterakademie lebt vom Engagement ihrer Studierenden: Sie ist in gewisser Weise selbst ein Projekt. Vom ersten Tag an hatte ich das Gefühl, zugleich als Lernender und als Dramaturg Teil dieses Projektes zu sein. Und diese Doppelfunktion behalte ich hoffentlich während meines gesamten Berufslebens.